96 – Hiersein …

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manchmal

bleibt die Zeit stehen

 

wie ein großes Stolpern in der Geschichte

 

taumelt der Zeitenablauf auch bei mir

erlaubt sich Zeit(lupen)-Kapriolen –

 

besonders dann,

wenn in meinem Leben

unerwartete Ereignisse

alles aus der Spur bringen

steht die Zeit still –

 

… und gerade da

wünschte ich mir

flitze-sausendes,

stürmisch-spritziges,

galopp-hetzendes

Dahinjagen, Vorbeihuschen, Vorüberwehen

 

und mich

wiederfindend in meinem behüteten Nest

umhüllt, umschlossen, sitzend, niedergelassen –

 

In Wirklichkeit ist es ganz anders,

Die Zeit steht still, wir sind es, die enteilen.

(Kaléko M.)

 

Ich will noch einmal meine Sichtweise ändern:

„Ich halte das Leben für ein Ding von der unantastbarsten Köstlichkeit, und die Verknotung so vieler Verhängnisse und Entsetzlichkeiten kann mich nicht irremachen an der Fülle und Güte und Zugeneigtheit des Daseins“.

(Rilke, R. M.)

Alle Verknotungen, Entsetzlichkeiten, Verhängnisse

gehören zu MEINEM Leben

zu meiner Zeit –

die unwiderruflich bemessen ist –

LEBENS-WEISE deshalb die Erkenntnis:

(Mein)

Hiersein ist herrlich.

(Rilke, R. M.)

 

so und so und so und so …

 

6 Kommentare zu „96 – Hiersein …

  1. Ich denke den meisten Menschen macht es einfach Angst im „Hier und jetzt“ zu sein, zumindest erzeugt es wohl bei vielen ein eigenartiges Gefühl.
    Dieses ständige TUN ist letztendlich auch Ablenkung vom ICH, von unserem Innersten.
    Es ist uns Menschen vielleicht unangenehm, dass wir uns mal ernsthaft mit uns SELBST auseinandersetzen.
    Wer bin ich wirklich? Es lohnt sich das herauszufinden …

    Gefällt 1 Person

  2. So seh ich das auch
    Nur …
    Der Blick auf die Bemessenheit
    Das ist ja wie Bessenheit
    Der Vermessenheit
    Zu messen
    Zu wissen
    Zu kontrollieren
    Und das GEHT NICHT
    … denke ich …
    Besser loslassen
    Die Zeit vergessen
    Wenn wir sie nicht messen
    IST SIE NICHT bemessen
    😉
    Alles Liebe …
    so oder so oder so …
    😉

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    1. Da stimme ich dir zu – es mag unmöglich sein, die Bemessenheit zu kontrollieren,
      aber ich halte es für sinnvoll, sich darüber im Klaren zu sein, dass diese ein Teil von mir ist, um mit diesem Wissen als Hintergrund im Alltag Loslassen zu können.
      Das ist paradox – aber irgendwie für mich richtig. Es hängt vielleicht damit zusammen, dass ich als reflexiv denkendes Wesen, ein Loslassen ohne zuvor reflektiert zu haben als nicht zu meinem Wesen passend empfinde … 🙂

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