67 – Das Summen Gottes …

67Orgel.jpg

639 Jahre

233 235 Tage

5 597 640 Stunden

335 858 400 Minuten

20 151 504 000 Sekunden

Eine kleine Ewigkeit

So lange

dauert

das längste (Kirchen-)Konzert –

05. 09. 2001:

Das Konzert beginnt –

Zu hören?

… der Wind aus dem Blasebalg!

Der erste Ton

der Komposition

ASLSP (= So langsam wie möglich)

von John Cage

ist

nach 1,5 Jahren zu hören.

In der Burchardikirche

in Halberstadt

klingen derzeit

drei Töne .

Der nächste Klangwechsel

wird am 05. 09. 2020 sein.

Tag und Nacht

ununterbrochen

wird bis dahin

dieser Dreiklang

in der Kirche

zu hören sein

Es lässt sich

trefflich streiten:

WELCHEN SINN SOLL DAS HABEN?

Ein Dreiklang

von Vorstellungen

macht mir das Projekt

gerade jetzt,

– die Zeit so wertvoll, knapp, bemessen –

zu einem Diamanten!
Ton 1 (rhythmisch, fast fordernd):
Wenn NORMAL (dem Maß angepasst)
nahelegt:

Zeitmanagement

keine freien Minuten

Multitasking

schnell, effektiv, produktiv

dann mag VERRÜCKT

(aus der Fassung gebracht)

Not-Wendend sein:

Zeit als Beständigkeit (er-)spüren

Taktung nach Jahrzehnten oder -hunderten

Ruhe in Ruhe kommen lassen

Spannung in der Langen Weile finden

Ton 2 (hoffnungsvoll dauerhaft schweb-klingend):
Es tönt
Es orgelt
Es betet
ohne Unterlass
in der Burchardikirche:

für mich –

für meine Lieben

(auch wenn wir nicht mehr sind) –

für die in den Kriegen der Welt Verstorbenen –

für die Verurteilten, Gefangenen, Gefolterten –

für die einsam, mutlos und verzweifelt Sterbenden –

für die Diktatoren und deren Soldaten –

für die Alten abgestellt und aussortiert –

für die Betrüger, Vergewaltiger, Mörder –

für die Kinder ohne Liebe –

… –

für die ganze normal-verrückte Welt

Ton 3 (ganz leise, ganz zart mich streichelnd):
Ein kleiner Hauch von Ewigkeit …
Ein Summen Gottes …

12 Kommentare zu „67 – Das Summen Gottes …

  1. Ein sehr interessantes Werk. Nur sehr theoretisch, oder? Wer könnte alles live miterleben? Eine Art Konzept-Kunst mit praktischer Umsetzung 😉 Ein wenig erinnert mich die Idee an die Frage, ob ein Baum beim Umfallen im Wald ein Geräusch erzeugt, wenn niemand da ist, um es zu hören. Sehr philosophisch, wie ich finde. LG 🙂

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    1. Ja – seeehr philosophisch – aber irgendwie gefällt mir die hoffnungsgroße Vordtellung, dass dad Projekt von Generation zu Generation weitergeführt wird – ein musikalisches Apfelbäumchen wurde gepflanzt, wie R. Neugebauer, ein Mitbetreuer meint. Mir gefällt auch die Offenheit: ich kann das Konzert nicht vollständig hören, aber auch nicht die nächste Generation usw. Diese Bruchstückhafte verweist mich auf eigenartige Weise zigleich auf die Verbundenheit der Menschen untereinander.
      Und – wie beschrieben: die Ruhe, die Ruhe! Der kleine Hauch von Ewigkeit …

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      1. Ja –
        Wenngleich nicht mit der gleichen Ernsthaftigkeit fällt mir aber trotzdem per Anhalter durch die Galaxis und der schier endlos rechnende Computer ein 😊😊

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      2. Oje – so lange wurde entwickelt und gerechnet – ind die Antwort gerät schon wieder in Vergessenheit 😐 … wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann war die Antwort: 42, oder?😕

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