36 – Clown sein?

36Clown

Die Maske ablegen und echt sein:

Kann das auch heißen:

Clown sein?

„Die Clowns unterscheiden sich von Schauspielern, dass sie nie vorgeben etwas zu sein, was sie nicht sind. Sie nehmen nie Haltungen oder Rollen an, sondern sie sind Dichter und Darsteller zugleich. Sie haben nie die geringste Distanz zu ihrem Handwerk, ihrer Arbeit, ihrem Körper, ihrer Kunst, sie SIND sie selbst. Wenn ein Clown ganz bei sich ist, schaltet er den Kopf aus und lässt sich auf das Unvorhersehbare ein.“

Ein guter Clown hat immer echte, große Probleme und findet immer Lösungen, die völlig absurd sind – aber wenn es dann klappt, liebt ihn das Publikum gerade deshalb. Der Clown nutzt … alles, was er zur Verfügung hat. Er hat keinen Plan und kein Konzept, an dem er scheitern könnte. Er wertet nicht. Seine Kreativität ist keinen Tabus unterstellt, seine Spontaneität kennt keine Grenzen.“

(Quelle )

 

„Der Clown …  darf Fehler machen und er wird sogar mit … Lachen für Fehler belohnt. Das ist sonst … im täglichen Leben nicht der Fall, da wird jeder für einen Fehler schwer kritisiert.“ 

Der Clown arbeitet sehr reduziert und es gilt ihm das Prinzip:            „mit wenigen Mitteln viel erreichen.  Er erzielt mit minimalistischem Aufwand den größtmöglichen Erfolg: ein Lachen. Denn: DIE ROTE NASE IST DIE KLEINSTE MASKE DER WELT!

Der Clown … macht aus jeder Niederlage einen Sieg, er kämpft unermüdlich, er gibt nie auf. Er darf scheitern, und mit jedem Scheitern wächst der Ehrgeiz für den nächsten Versuch. Er lebt im Hier und Jetzt – die Vergangenheit ist vorbei und was die Zukunft bringt, weiß er nicht.

 In der heutigen Zeit zählen nur Gewinner. Überall im Leben muss alles perfekt gehen, man darf keine Fehler machen.

Der Clown ist die Gegenfigur– der Clown lebt von Fehlern – er liebt die Fehler – alles, was schief geht, nimmt er dankbar auf. Der Clown ist der Unvollkommene und zugleich der Perfekteste, er ist immer der Beste und damit der Gewinner, nur merkt das erst mal keiner. Der Clown weist den Menschen ihre Unfreiheiten und Eitelkeiten nach und zeigt, wie skurril unser Alltag und unsere Wertvorstellungen sind. Träume und Sehnsüchte, die begraben lagen, brechen sich eine Bahn. … So bringt uns der Clown bei, dass Scheitern und auch Stolpern der Anstoß für etwas Neues ist. …

Clowns sind nicht immer fröhlich. … der traurige Clown, schöpft stellvertretend für seine Zuschauer aus Schicksalsschlägen Kraft, indem er den Dingen eine paradoxe, oft überzogene Seite abgewinnt und darstellt. …

Ein Clown wirkt tollpatschig und manchmal hilflos, doch er ist kein bemitleidenswerter Schwächling, sondern ein tapferes Stehaufmännchen. Nicht nur wie ein humoristischer Querschläger, sondern gelegentlich auch ernst erscheint ein Clown – je nachdem, wie es die Situation verlangt.“

(Quelle)

„Der Clown verkörpert und repräsentiert stets eine andere Sicht der Dinge und verbindet fast selbstverständlich Wichtiges mit Unwichtigem und Mögliches mit scheinbar Unmöglichem. Er durchbricht Regeln und Normen, indem er sie mit seiner Naivität ad absurdum führt. Er überschreitet liebevoll und immer neugierig Grenzen und kennt kein Tabu. Der Clown über-und untertreibt gerne – aus reiner Freude am Leben. Er spiegelt gerne auf liebe- und respektvolle Weise, was er sieht und erlebt und schafft es so, dass auch andere von ihm in spielerischer Weise lernen können. Der Clown zeigt und lebt vor, wie man mit den Unzulänglichkeiten des Lebens umgehen kann.

Clowns selbst sind doch die größten Aufklärer. Sie decken auf, was andere verstecken. Sie blicken augenzwinkernd hinter jede Fassade. Nichts und niemand ist vor Clowns sicher. Der Clown hat die Aufgabe, gewohnte Bahnen zu verlassen, Spannung … abzubauen, Unernst und Unvernunft zu zeigen und damit eine heilsame Wirkung zu erzeugen. In ihm triumphieren Lebenslust und Lebensmut, denn so oft der Clown auch scheitern mag, er verzweifelt nie. Nach jedem Stolpern erhebt er sich doch immer wieder. Er gibt niemals auf.

 Clowns bieten einen tiefen Blick zurück in die Kindheit. Sie begleiten uns dahin, wo die Tränen nur noch vor lauter Lachen fließen. Clowns sind die Anarchisten unter den Artisten.

Wenn Clowns Verkäufer sind, dann verkaufen Sie uns unsere kindliche Faszination zurück: das Staunen und die unbezahlte Freiheit, über alles zu lachen, ohne Folgen zu fürchten.“

(Quelle)

Clown sein auf der Bühne des Lebens

mit und für das Du neben mir –

– nicht nur in der Faschingszeit!

Nachahmenswert und vielleicht so ansteckend, dass in den Schaufenstern der Hutmacher bald steht:

Narrenkappen ausverkauft!

 

19 Kommentare zu „36 – Clown sein?

  1. Zur Vermeidung von Mistverständnissen – da wir uns ja noch nicht so gut kennen –
    Es geht mir prinzipiell nicht um recht haben, richtig oder falsch –
    Sondern einzig darum , in der Kommunikation auf neue Gedanken und mir selbst auf die Schliche zu kommen

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  2. Clown ist nicht so mein Ding … war es noch nie … warum auch immer …
    Der Narr , den mag ich
    Der Narr im Tarot
    Der Narr, der alles aussprechen darf
    Till Eulenspiegel
    Nur der Narr sah, dass nichts wahr war
    Der Narr ist keine traurige Figur, denn er steht außerhalb der menschlichen Befindlichkeiten
    Das liegt mir mehr
    In Funktion unterwegs sein
    Meine Befindlichkeiten zeig ich nicht allen

    Alles Liebe ❣

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      1. Also ich zum Beispiel als Doppel-Skorpion –
        Ich mach nicht den Clown für andere –
        Und mach doch oft irgendwelchen Blödsinnund amüsier mich dann köstlich …
        Die anderen empfinden mich dann vielleicht als Clown …
        Aber auch schon als Kind, im Zirkus, fand ich Clowns immer nur peinlich …
        Wo ist der Unterschied?
        Ich bin Snoopy, aber ganz bestimmt nicht Charlie Brown …
        Ja … das ist es …
        ICH bin bereit, den Clown zu machen, aber ich lasse mich nicht zum Clown machen …
        Ich mache den Clown, aber ich bin nicht der Clown …
        Manche nennen das Kontrollfreak 😏
        Interessente Gedanken …
        Man kann doch nie genug über sich selbst erfahren …

        Danke 💖

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      2. Aus meiner Sicht nicht …
        Er ist ein Opfer der Umstände … umkippender Stühle … seiner Tollpatschigkeit … und stolpert so gut er kann durch sein Leben …
        Die Traurigkeit ist sein – die anderen lachen – über ihn
        Ich sehe auch nicht den positiven Asblick … den Weg zur Veränderung ….
        Das ist mir immer sehr wichtig
        So findet sich in meinen Texten auch oft der Scherz, das Augenzwinkern am Ende
        Das ist für mich der Narr –
        Immer wieder guten Mutes dem Neuen entgegen
        Aufbruch
        Unbeschwert ins Abenteuer – den Fuß auf den Abgrund setzen
        Sie setzte den Fuß in die Luft
        Und siehe – sie trug

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      3. Ja – klar
        Nur dass ich den Clown so nicht sehen kann … die Clowns die ich erlebt habe, fand ich immer doof … Pappnasen halt die immer wieder auf dieselbe fallen 😆

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      4. Oh – jetzt geht mir ein Licht auf 🙄
        Ohne sagen zu wollen, dass man immer einer Meinung sein muss, glaub ich, dass das hier aber zutrifft. Allerdings sprichst du vom Narr und ich vom Clown … 😊

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  3. Erinnert mich an:

    «Und ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt sich’s bestens ungeniert.»

    In allen möglichen Varianten kenn ich den Spruch. Und als Clown, als ernsthafter Clown will ich ja nicht ernstgenommen werden, brauche ich keinen „guten“ Ruf; ich will das Lachen, das Lächeln meines Publikums, und sei es hinter einem Tränenschleier nur erahnbar …

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